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Spinnräder bis zum Abwinken

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Hallo meine Lieben,

eine neue Sonder - Sendung zum Thema Spinnräder ist Online. Das wollte ich schon immer mal machen, Spinnräder vorstellen und deren Technik erklären. Viele von Euch hatten Fragen zu diesem Thema an mich gerichtet. Ich hoffe ich habe sie alle beantworten können.



Vorgestellt werden:
Kromski Polonaise
Kromski Minstrel
Kromski Fantasia
Watlther Crazy Ella
Ashford E-Spinner ESP2

Habe bewusst nicht jedes technische Detail genannt, die können ganz einfach nachgelesen werden. Mir ging es um die Informationen, die nicht im Prospekt stehen.

Die Bildqualität hat etwas gelitten, weil wir wegen der starken Sonneneinstrahlung alles verdunkeln mussten. Aber es ist erträglich, da es in diesem Film weniger um echte Farben geht.

Meine Räder und Zubehör habe ich hier erworben:

Viel Freude beim Zusehen!
Eure Netti

Weihnachten kann kommen

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Das Klöppeln in Wernau war wieder ganz prima, inzwischen war ich schon 2 mal wieder dort. Gerade wird das Gästehaus modernisiert, so dass wir Tageskurse besucht haben. Hat auch seinen Reiz, besonders schön war aber das Frühlingswetter.





Ein Kurs drehte sich ganz um das Thema Edelstahl-Schmuck klöppeln. Ich hatte es selbst zu Hause schon probiert und war sehr neugierig auf Tipps und Tricks im Umgang mit dem etwas schwierigen Material. Birgit Härtel von Amazing Lace leitete den Kurs. Sie ist Textildesignerin und spezialisiert auf das Klöppeln von Schmuck. Sie hatte einen ganzen Tisch mit verschiedenen Mustern dabei und beriet jeden von uns hinsichtlich seines Könnens und den dann möglichen Werken. Dann wurden schon die Klöppel mit hauchdünnem Edelstahl gewickelt und los ging's. Der Tag verging wie im Flug und Frau Härtels ruhige und angenehme Art trotz vollem Klassenraum war bemerkenswert. Tatsächlich hatte am Ende des Tages jeder Teilnehmer ein Schmuckstück in der Hand. Hier mein Werk:

Kettenanhänger aus Edelstahl.

Der andere Wernauer Kurs bei Margret bot mir die Möglichkeit ich endlich meinen Weihnachtsstern in Ruhe fertigzustellen. Ich war sehr langsam, was auch am superfeinen Garn lag das ich verwendete. Denn so hatte ich mehr Klöppelpaare als normal zur der Anleitung gehören. Das Ergebnis ist toll, ein ganz feines Gewebe ist entstanden. Ich freue mich jetzt schon auf Weihnachten! Schaut' mal:


Der Arbeitsplatz



Die letzten Zentimeter - Endspurt.


Trocknen im Freien bei schönsten Sonnenschein.


Fertig in den Rahmen eingesetzt - Hurra - er passt!

Es sind noch viele Fehler im Stern, aber ich habe sehr viel gelernt. Um die Ecke klöppeln zum Beispiel, jede Ecke sieht leider ein wenig anders aus. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich das kapiert hatte. Aber jetzt kann man mich nachts wecken und ich klöpple um jede Ecke. Naja - so lange es sich um Torchon und Leinenschlag handelt....und um einen Weihnachtsstern. Grins

Ein großer Dank geht an Margret und alle Kursteilnehmer die mich immer wieder ermutigen dran zu bleiben. Wisst Ihr, beim Klöppeln lernt man Probleme kreativ zu lösen. Das ist es was ich daran so besonders finde.

Alles Liebe.
Eure Netti

Vom Flausch zum Sofakissen

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An einem heißen Junitag 2015 begann das Abenteuer, von der rohen Faser zum fertigen Projekt. Was es werden sollte wusste ich am Anfang noch gar nicht. War neugierig auf den Verarbeitungsprozess. Ein ganzes Vlies habe ich mir nicht zugetraut, aber ein kleines Faserpaket schon. So wurde ich auf Etsy und auf Grazing Grass Acres aufmerksam, die von allen Kunden hochgelobt wurden. Das kann ich voll bestätigen.

Wie alles begann, Link zum Projektstart.

Heute tränen mir ein wenig die Augen wenn ich die wunderschönen Fasern auf dem Bild sehe. Heute hätte ich sie ganz anders behandelt. Aber ohne diesen Schritt hätte ich das wohl nicht gelernt. Mittlerweile wüsste ich, das ich die extrem feinen Rambouillet Fasern viel sensibler hätte behandeln müssen. Eine tolle Anleitung dazu hat Judith MacKenzie in ihrer DVD "A Spinners Toolbox". Nun, es ist dennoch etwas Gutes daraus entstanden.

20160823_171113_small2

Als dann dieses "Garn" aus meinen so mühevoll und sehr liebevoll (aber Laienhaft) behandelten Fasern entstand, war mir echt zum Heulen. Das hatte ich mir anders vorgestellt! Die Fasern waren so weich! Und ich spinne ein knubbeliges dickes Garn daraus, übrigens nicht im langen Auszug, was vieles noch verbessert hätte. Hier mal der Link zum damaligen Ravelry Projekt.

Man spricht ja oft von Transformationen in der Faserwelt, und es ist keine Übertreibung: Erst fluffige, stark nach Schaf müffelnde, klebrige, gelbliche Fasern - dann schneeweißes Klümpchengarn ("Artyarn") - und nun...ich konnte es kaum fassen:

Auf dem Webrahmen entwickelten sich diese Klümpchen zu richtigen Stars, es war eine Freude damit zu Weben:
Hangesponnene Rambouillet Fasern (Strukturgarn) und ungesponnene Island-Plattenwolle
Bereits auf dem Rahmen fühlten sich die Fasern ganz kuschelig an. Nach einer Weile wurde es allerdings sehr anstrengend mit den etwas eintönigen Farben zu weben. Ich habe mich zwingen müssen....die ungesponnene Plattenwolle riss ständig beim kleinsten Zug und mir bald der Geduldsfaden. Irgendwie habe ich mich durchgekämpft....ich WOLLTE diese Kissen!


Nachdem das schier endlose Weben beendet war und ich stolz wie Bolle. ;-) Begann ein neuer Abschnitt für die Fasern aus dem fernen Amerika. Netti musste nähen....das kann ich nicht gut. Warum ich als Hotelfachfrau nicht auf Kissen mit Hotelverschluss kam wird wohl nie mehr zu klären sein. Ich hatte mir Reißverschlüsse eingebildet. Nach dem ersten Kissen streikte meine Nähmaschine, obwohl nichts Ungewöhnliches passiert war. Nun, sie ist ein preisgünstiges Model von Victoria und immerhin 17 Jahre alt geworden. Also gab es nun 2 Kissenhüllen von Hand zu nähen, was sich als schnell und einfach herausstellte.

Das Kissen in der Mitte zeigt stolz seinen Reißverschluss-Zipper
Im Moment kuschele ich mit ihnen als seien es zerbrechliche Wesen - so viel Mühe für 3 Kissenhüllen. Da bekommt man gleich noch mehr Respekt vor unseren Vorfahren, die jedes Textil von Hand herstellen mussten. Richtig gut kommt jetzt auch die gelblich beige Plattenwolle raus, die perfekt zum weißen Rambouillet passt.



Mein nächstes Traumprojekt wäre eine Decke in den gleichen Farben, etwas angerauhtes Mohair würde bestimmt super aussehen. Naja - ich lese lieber hier noch ein/zwei Mal nach, bevor ich wieder so ein Großprojekt starte. 

Cameo

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Jedes Mal wenn ein Projekt fertig ist bin ich ein wenig traurig, denn das Werkeln an diesem guten Stück ist vorüber. Ich bin was man einen Prozess-Stricker nennt, also nicht zwingend Ergebnisorientiert. Wichtiger sind mir die Erfahrungen die ich mit dem Herstellungsprozess mache.


Diese Jacke zu stricken war von Anfang bis Ende ein Genuss, die Anleitung perfekt bis zur letzten Masche. Selten genug stricke ich mit dem Originalgarn, was hier der Fall war. Ein richtiger Luxus, der mir zusätzliche Sicherheit gab das Richtige zu tun, denn der Schnitt fügt sich erst im letzten Schritt zusammen. Ich habe sie etwas länger gearbeitet, steht mir besser. Das entstehende Gestrick ist sehr elastisch - also Obacht bei der Garnwahl und Maschenprobe. Letztere solltet Ihr unbedingt anfertigen! Ich habe Größe 40 gestrickt, obwohl ich Größe 48 trage. Die Jacke passt wie angegossen.


Die Anleitung für diese Jacke namens Cameo stammt aus dem Heft "Whisper" von Kim Hargreaves. Sie ist meiner Meinung nach eine der besten Designerinnen in Bezug auf klassische Schnitte und zeitlose Eleganz. Was sie macht passt, ist aber nicht unbedingt einfach nachzuarbeiten. Sie hat eine ganz besondere Art ihre Anleitungen zu schreiben. Einmal eingewöhnt, klappt es aber super und ihr Stil macht im Rückblick Sinn. Das Muster hier sieht aus wie Patent ist es aber nicht, ist viel einfacher und sehr clever. Besonders die Raglanschrägen finde ich toll.



Gearbeitet aus der schönen Rowan All Seasons Cotton in Farbe 246. Schön zu stricken und sehr angenehm auf der Haut. Ein schönes Teil für den Übergang oder an kühlen Abenden, sie hält gut warm. Die weiten Ärmel passen über jedes andere Kleidungsstück, sogar über Fledermausärmel.

Mehr zum Projekt und weitere Links auf meiner Ravelry Seite.




Frühlingsröllchen

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Während des Kurses in Wernau besuchte mich der Osterhase und brachte ein paar wunderschöne Merino-Faser-Eier vorbei. Nicht lange danach wollte ich sie sogleich in ein frühlingshaftes Garn umwandeln, denn das Wetter vor der Türe ließ noch auf tiefen Winter schließen: Schnee, Hagel, Regen im Wechsel.


Ich war neugierig wie die Farben zusammen aussehen, wenn man sie per Blending Board (Kardierbrett) oder per Wild Carder (Kardierer) bearbeitet. Welche Unterschiede wird es geben?  Ein wenig Glitzer musste auch noch sein. Auf dem Blending Board entstanden dann diese streng nach Farben getrennten Rolags (Röllchen). 


Den 2. Teil der Fasern habe ich kardiert ohne eine Farbfolge einzuhalten und als Batt (Vlies) verarbeitet. Nach einer Spinnprobe mit der Handspindel fand ich beide (Rolag und Batt) als super und stiegt aufs Rad um. Eine gute Sache um das neue Rad einzuspinnen. 


Das Garn ließ sich superschön ausziehen - es geht nichts über frisch zubereitete Fasern - und war eine wahre Freude zu spinnen. Obwohl Rolags und Batts eigentlich für das Spinnen von Streichgarnen gedacht sind, spann ich im kurzen Auszug. War kein Problem, besonders das Batt war so locker, das sich nirgends Knötchen oder Klümpchen bildeten.  

Hier das Garn das aus den Rolags entstand, in Kettenzwirn damit die Farbfolge erhalten bleibt.
Das entstandene Garn glitzert nun in fröhlichen Farben gegen die Dunkelheit an. Zwischen den beiden Strängen kann ich keinen Unterschied ausmachen, beide Garne sind gleich dick und gleich weich. Einzig die Farbfolge ist anders, da ich beim Batt eine Durchmischung zugelassen habe. Kardierbrett und Kardierer liefern also ähnliche Ergebnisse. Wäre ja auch ungewöhnlich wenn nicht, oder?

Hier der Link zum Ravelry Projekt mit den technischen Details.


Das Kromski Minstrel Spinnrad

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Schon vor ein paar Wochen zog ein neues Rad bei mir ein. Es sollte ein Doppeltritt Spinnrad sein, das sowohl Ein- wie Zweifädig betrieben werden kann.

Das Paket ist da!

Besonders interessant dabei - welches Zubehör ist möglich? Unschlagbar war für mich das Preis-Leistungsverhältnis und die Möglichkeit sehr schnell, als auch sehr langsam mit diesem Rad mühelos bewältigen zu können.
Ein Rocken findet sich auch im Zubehör, Flachs spinnen wollte ich schon immer mal machen. Nicht aus dem Kammzug, nein auf die traditionelle Art und Weise.
Als nun noch der Great Jumbo Flyer angekündigt wurde....Spulen mit 700g Fassungsvermögen...ok, die müssen erst einmal bewegt werden....aber es gibt ja einen Doppeltritt. 

Hinzu kommt das ich eine Schwäche für Kromski Räder habe, das Design gefällt mir meistens, manchmal etwas zu schnörkelig. Aber insgesamt stimmig. Sehr liebenswert fand ich einen Beitrag zur Auswahl der Hölzer die Kromski verwendet. Nix von wegen billig! Die kennen jeden Baum der da aufgesägt wurde und haben ihn eigenhändig ausgesucht. Es werden ausschließlich Birken und Erlen aus ihrer Gegend  (Wolsztyn) verwendet. Ein Landstrich der mich sehr an meine eigene Heimat erinnert, mit seinen Seen und Wäldern. Vielleicht liegt es auch daran. 

Entdeckt habe ich das Rad beim Wollschaf, es war ein Vorführmodell. Innerhalb von sensationellen 2 Tagen stand es bei mir. Toller Service vom Wollschaf als auch von DHL.



Der Deckel ist offen - gleich oben auf die Anleitung - gut mitgedacht.


Sorgfältig alles auspacken und vorsortieren.


Dabei entstand ein ganz schöner Papierberg, schade das ich kein Polnisch kann.
Kreuzworträtsel, Fernsehzeitung....

Schließlich stand der ganze Bausatz vor mir, samt Nervennahrung.

Eine erste Ansicht der Teile ergab das hier, eines der Beine schien beschädigt zu sein.
Parallel hatte ich die Anleitung offen - es gehört so. 
Jetzt begann der Spaß erst richtig, die Anleitung ist einfach zu verstehen,ein bisschen wie bei Ikea. Ich war so aufgeregt, wollte aber alles richtig machen. Also langsam an die Sache ran! Nochmal auf Youtube die Anleitung von Tim Talks angesehen. So gewappnet ging es sehr schnell. 

Das Rad sitzt, jetzt noch die Details.


Knechtverbindung
Als nächstes habe ich den Flügel und den Antriebsriemen (zweifädig) angebracht, dabei gleich die waagerechte Position des Flügels als Maß genommen, damit später der Flügel beim Spinnen auch ganz waagerecht liegt. Überraschender Weise hat mein Antriebsriemen bereits 2 Knoten und war offen, es lag ein kurzes, 2. Band dabei. Aber selbst alle zusammengeknotet ergaben nicht den Umfang. Glücklicher Weise hatte ich das Reparaturset des Wettbewerbers im Hause. So läuft meine Minna nun mit einem Ashford Antriebsriemen. 


Danach habe ich das Schwungrad und den Antriebsriemen so aufeinander abgestimmt, das das Rad und der Riemen genau laufen. Damit meine ich das das Schwungrad sich frei drehen kann und beide Riemen genau am Rand des Rades laufen (ohne zu schaben). Das habe ich beim Polonaise gelernt - so läuft das Rad besser.

So sollte es aussehen.
Als ich das Rad nun vom Fleck nahm um es anzuspinnen wackelten die Tritte bedenklich. Ein Anspinnen zeigte auch schnell das sie auf  Wanderschaft gingen. Eigentlich ging das Spinnen nur mit einem Tritt. So ein Frust! Was hatte ich nur falsch gemacht?! Habe dann mal bei Ravelry nachgefragt, bin ja nicht die erste Minstrel Besitzerin. Ich hatte da nämlich mal etwas ähnliches über das Rad gehört. Und tatsächlich - ein bekanntes Problem. Eine Schwachstelle. Behoben wird es indem man die Vorderbeine nach Innen dreht und so die Trittachse verkeilt. Ich hatte inzwischen eine andere Lösung gefunden - Runde Filzgleiter aus hartem Industriefilz. Nachdem mir beim Hocker schon Beine abfielen, klebe ich die Beine meiner Räder ein. Ich weiß - man sollte nicht.


Ein Filzgleiter halbiert reicht pro Seite, zuvor mit reichlich Öl getränkt.

Danach war das Spinnen ein Genuss, lautlos, stabil und schnell. Bequemer geht es nur noch elektrisch.
Habe sie Minna getauft.

Das erste Projekt mit Minna. Hier sitzt der Wirtel noch verkehrt herum.
Auch etwas gelernt - bisher nie aufgefallen - beim einfädigen Spinnen gehört der größere Wirtel nach hinten. Beim zweifädigen Spinnen muss der Wirtel anders herum, also der große Wirtel nach vorn (zu mir) zeigen.

Minnas erstes Garn








Socken gehen immer (mit)

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Grüße Euch alle mit diesem Herbstbild aus dem warmen Wohnzimmer. Wo bleibt nur immer die Zeit?! Immerhin haben wir Stricker(Innen) eine Antwort auf das nasskalte und windige Wetter im November. 


Hier die Variante mit dem Eye of partridge heel.

Diese Socken sind eine Variante der Vanilla Latte Socks von Viriginia Rose Jeannes, eine kostenlose Anleitung auf Ravelry. Dankeschön! Ich stricke sie so oft, das sie mir schon zum Standard geworden ist, denn innerhalb der Anleitung gibt es mehrere Varianten für Fersen und Spitzen. So wird das Stricken nicht langweilig und ist gleichzeitig 'mindless', z.B. kommt die Anleitung mit in den Urlaub, dann habe ich gleich 9 Muster in einem dabei. Spart viel Platz. Leider nur in englischer Sprache erhältlich.





Zum ersten Mal habe ich den Eye of partridge heel ausprobiert, toll! Den mache ich wieder! Kann nicht sagen was die Entsprechung im Deutschen zu dieser Käppchenferse ist. Versetzte Hebemaschen vielleicht? Direkt übersetzt heißt es 'Rebhuhn-Augen'. Hier zeigt sich der Nachteil wenn man zu 80% internationale Anleitungen verwendet. Die Ferse wird durch das Muster verstärkt, sehr angenehm am Fuss. 


Das Garn ist aus der Pairfect Design Linie von Regia (Farbe 07117). Schönes Material, hätte aber gerne kräftigere Farben gehabt. Hätte ich in das Knäul hineinsehen können, hätte ich das Garn nicht gekauft. Jetzt bin ich aber ganz zufrieden mit den Socken, muss ja nicht immer alles leuchten. Das Foto auf der Banderole ist definitiv optimiert worden. 
Sehr bequem war die Lösung mit dem gelben Garn das anzeigt wo der neue Farbrapport beginnt. Trotzdem muss man bei klassischer Anschlagstechnik immer noch schätzen wo man die erste Masche anschlägt. Meine beiden Socken sind nahezu identisch geworden. Einen Wunsch an Regia hätte ich noch: Bitte um einen schönen Namen für Eure Farben: 07117 klingt nicht sehr poetisch. 


Stricken unterwegs
Socken stricke ich fast nur unterwegs, sie sind ja auch so schön klein - perfekt zum Mitnehmen eben. Deshalb wachsen diese Projekte zwar auch langsam aber stetig. Anders sieht es schon bei den Kleidungsstücken aus. Sobald sie eine gewisse Größe haben ist es vorbei mit dem Stricken in Wartezimmern und/oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Ab dann haben es die Projekte schwer bei mir, daheim ist immer etwas zu tun, mich da mal stundenlang hinzusetzen fällt schwer. 





Nur so kann ich erklären (glaube ich) warum das nächste Projekt 6 Jahre und das danach 3,5 Jahre benötigte. Sie sind so schön gelungen das ich im nächsten Beitrag separat über sie schreibe.

Alles Liebe,
Eure Netti



Featherweight

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Bin so froh das ich diesen Beitrag endlich beginnen kann! 6 Jahre und 4 Monate... schreibt Ravelry. Natürlich habe ich nicht diese Zeit benötigt um das wunderschöne Teil zu stricken, aber es war dennoch ein extrem langes Projekt. Ich trage 3XL und stricke mit Lacegarn, Nadelstärke 3mm...alles klar?!

Das wunderschöne Garn dazu habe ich 2010 auf dem Januarius Markt in Murrhardt am Stand von SpinningMartha erstanden. Es ist das Merino Lace Garn in der Farbe Mairegen. Ich fürchte es ist nur noch selten zu bekommen, vielleicht mal in einem Destash (Auflösung eines Wolllagers bei Ravelry). 

Die Anleitung habe ich wieder einmal bei Ravelry heruntergeladen: Featherweight von Hanna Fettig, eine Kaufanleitung, aber es gibt sie auch in Deutsch. Es gibt mittlerweile mehr als 9.000 fertige Projekte ...und das sind nur die, die Strickerinnen ins Netz gestellt haben. Die Anleitung ist offensichtlich sehr beliebt, denn sie bietet eine gute klassische Rezeptur für eine Jacke von oben, nahtlos gestrickt. Sie ist so geschrieben das sie viel Raum für eigene Ideen läßt: z.B. eine eigene Blende entwerfen, Muster einstricken, Reste verwerten. Diese Jacke würde sich super für ein derzeit populäres Fade Projekt eignen...wie man sieht passen auch bunt gemusterte Garne perfekt.


Habe die Anleitung etwas angepasst und im Rücken verkürzte Reihen eingesetzt, dadurch entstanden abgerundete Kanten und ein etwas tieferer Rücken (im Vergleich zu den Vorderteilen). Da das Garn sehr dünn ist, sind die Rundungen sehr sanft geworden, schön.

Den bunten Farben im Mairegen-Garn wollte ich doch noch etwas Ruhe geben, besonders dort wo die Vorderteilkanten aufeinander treffen. Habe deshalb das ringelnde Farbmuster mit einem vertikalen Muster unterbrochen. Sprich: Die Blende wurde in Kraus-Rechts in handgefärbtem Lacegarn in Petrol gestrickt und mit einem Kordelabschluss abgekettet (I-Cord Bind Off). Das ergab schöne Rundungen.

Ein Zufallsprodukt der Abnahmen ist das Pooling (größere Farbansammlungen), das rundherum an der selben Stelle sitzt, sowohl an den Ärmeln, als auch am Rücken. Sieht aus wie gewollt. An den Ärmeln sitzt es genau im Ellenbogen, ganz ähnlich den Flicken die an manchen Pullovern im britischen Stil angebracht sind. Klasse!

Leider ist es draußen gerade sehr dunkel, so das die Farben auf den Bildern nicht genau richtig erscheinen. Denn ein Fotostudio mit Beleuchtungsanlage habe ich nicht. Alle gelb anmutenden Flächen sind Frühlingsgrün, die rötlichen Beerentöne in Natura eher satt Violett bis Pink. Das Türkis und das Petrol sind eigentlich dunkler. Aber insgesamt stimmt der Eindruck, deshalb habe ich es so gelassen.

Die Jacke sitzt perfekt, ein Effekt der Topdown Technik, man kann ja ständig das Teil anprobieren und ggf. Änderungen vornehmen. Habe den Anschlag in einer anderen Größe gearbeitet als die Arme und als den Körper.
Anprobe jederzeit möglich.

Es lohnt sich also auch ganz alte Strickprojekte fertig zu nadeln. Ravelry hilft dabei.

Alles Liebe,
Eure Netti



Boxy & Buttony

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Ein neues Langzeitprojekt wurde fertig, dieses Mal von Anno 2014. Also nur 3 Jahre alt (siehe Featherweight Blog von voriger Woche). Auch hier haben mich die ewig langen Runden ausgebremst. Aber alles andere am Projekt lief perfekt.


Wunderschönes Garn von Dibadu - Cool Merino - in der Färbung "Versunkene Stadt"! Leicht zu stricken, wurde noch weicher nach dem ersten Waschen. Trägt sich unsagbar schön auf der Haut. Die Farben leuchten...herrlich!

Die 12 einfachen Knöpfe hatte ich hier vor Ort in einem Knopfgeschäft erstanden, das es leider nicht mehr gibt. War wirklich praktisch mit dem Projekt in den Laden zu gehen und zu testen. Ich hätte sonst nie perlmuttfarbene Knöpfe für das Teil gewählt, sondern eher etwas Unauffälligeres. Die Knöpfe sind nur Deko, die geknöpfte Blende ist ein Designelement.

Hier im Bild links ist das Vorderteil gefaltet an der Puppe befestigt, das Teil wäre sonst nicht oben geblieben. 

Die Anleitung Boxy & Buttony von Joji Locatelli ist leicht verständlich geschrieben. Das Oberteil mit Knopfleiste hat eine sehr interessante Konstruktion, die Spaß macht. Leider hatte ich ab dem Satz: "...und nun 40cm in Runden..." etwas die Lust verloren. Aber das ist nicht Schuld der Designerin!

Die letzten Meter Garn zogen sich sehr...aber konnte nicht aufhören, so habe ich eben nachts um 2 Uhr abgekettet, das Teil übergezogen und bin glücklich eingeschlafen :-) 

Nach dem Wollbad wurde der Pulli noch weicher, die Ärmel (ohne Spannen) sogar noch etwas länger. Hatte eigentlich Ärmel bis zum Ellenbogen vorgesehen, weil das Garn knapp wurde; nun sind es 3/4 Ärmel. Auch gut. 

So breit wie mein Besenstiel lang ist...jetzt weiß ich warum das so gedauert hat.
Geändert habe ich in dieser Anleitung nur das Muster in der Mitte. Es hätte mir nicht gestanden. Statt dessen habe ich eines einer Sockenanleitung "Kalajoki" (kostenlos bei Ravelry) ausgewählt und etwas versetzt von der Mitte eingefügt. Finde ich optisch vorteilhafter und zarter. 

So fließt nun ein finnischer Fluss durch meine versunkene Stadt...

Herzliche Grüße,
Eure Netti






Strickferien: Passt perfekt oder Abnehmen ohne Diät

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Endlich gibt es sie auch in Deutschland! Kreative Ferien, Treffen an schönen Orten, mit Gleichgesinnten, einfach mal machen, dem Alltag entrinnen, verwöhnt werden und werkeln nach Herzenslust. Schon lange wollte ich einen Kurs bei Hand Herz Seele buchen, es mangelte an Zeit, Geld oder freien Plätzen. Aber nun hat es endlich geklappt:


Die Taschen sind gepackt.
Vom 12. bis 14. Januar 2018 hatte ich mich für den Kurs "Passt perfekt, strick Dir Dein Lieblingsteil mit Mona C. Wagner" angemeldet. Eigentlich habe ich schon Craftsy Kurse zum Thema angesehen, und einige Bücher zum Thema gelesen, aber irgendwie haperte es an der Umsetzung.
Die Beschreibung des Kurses klang zwar spannend, es war mir zunächst gar nicht so wichtig um welchen Kurs es sich handelt, sondern das es eine Auszeit werden sollte. Ich hatte wieder eine lange Phase der Krankheit (seit November) hinter mir und wollte mich mal mit etwas Schönem beschäftigen. Neue Projekte hatte ich schon länger nicht mehr angefangen (bis auf ein Geschenk), wollte mir neue Inspirationen holen und Kraft tanken.




Unterwegs

Bei der Anmeldung zum Kurs konnte man 2 aus 4 Technik-Kursen auswählen. Meine Wahl fiel auf "Ärmel von oben einstricken" und "Anfänge und Abschlüsse".

Meine Teilnahme war bis wenige Tage zuvor noch unsicher, aber der Arzt stimmte zu. Endlich war es soweit - Taschen gepackt, voll mit Wolle, Nadeln und Hausaufgaben für die Technik-Kurse.  Letztere waren aber schnell vorbereitet, man hätte es auch (wie früher) noch kurz vorm Unterricht erledigen können. Für einige Heiterkeit sorgte die Hausaufgabe für den Workshop "Ärmel von oben einstricken". Das Gebilde sah stark nach einer Mini-Unterhose aus.



In Hohebuch war ich des Öfteren zu Gast, wer hier mitliest erinnert sich eventuell an meine Berichte über die
schönen Webkurse des Hauses. So war die Anreise per Bus und Bahn Routine, die Anmeldung im Haus, das Finden der Zimmer (102) simpel - alles entspannend. Der Kurs fand im kleinen Saal statt, diente uns in der gesamten Zeit als Aufenthalts-, Hauptkurs- und Strickzimmer. Es war schön gleich durch Cordula persönlich begrüßt zu werden, einige Teilnehmer waren auch schon eingetrudelt und schon fleissig am Stricken. Ein kleines Begrüßungsgeschenk lag auf jedem Platz und wir bastelten und malten unsere Namensschilder.


Blick aus dem Fenster in Hohebuch
Der Anreisetag begann ganz entspannt mit dem gegenseitigen Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen, nebenher Stricken, spazieren gehen und Seele baumeln lassen. Meine Klöppelfreundin Katja war auch unter den Teilnehmerinnen, wir hatten uns ewig nicht mehr gesehen und uns entsprechend viel zu erzählen. Aber auch neue Bekanntschaften entstanden.  Mir blieb fast die Luft weg als ich Chanti-Manou sah, das hatte ich nicht erwartet - ein echter Star in unserer Truppe! Habe erst einmal einen Tag gebraucht bis ich mich traute mit ihr zu sprechen. Du meine Güte...dabei ist sie so nett!





Mona & Cordula
Nach dem Abendessen begann Mona mit einer Einführung in den Hauptkurs "Passt perfekt", erläuterte anhand ihrer eigenen Entwürfe die dahinterstehende Konstruktion. Jede von uns durfte Wünsche äußern, Probleme mit der Passform von Kleidung nennen - für jede von uns gab es Lösungen, auf die Mona sehr gut einging. Schon an diesem Punkt war klar - Mona hat echt was drauf und eine gute Art zu erklären. Vor allem machte sie mir Mut durch ihre Reaktionen auf meine Fragen. Ich fühlte mich auf dem richtigen Weg und gut aufgehoben.


Am nächsten Morgen, nach einem ausführlich Frühstück mit dem leckersten Müsli der Welt starteten wir im Hauptthema "Passt perfekt" und seinen technischen Finessen. In meinen Augen muss man schon ziemlich clever sein um einerseits die vielen Informationen so kompakt dazustellen und andererseits es auch mathematisch weniger talentierten Menschen klar zu machen was Sache ist.




Mona in Aktion
Es gab einen richtigen AHA Effekt als ich mir meine selbstgestrickte Strickjacke anzog. Sie ist nämlich viel zu groß für mich, da ich immer nur auf das Maß der Oberweite geachtet hatte. Die allermeisten Anleitungen sind ja so geschrieben: Brustumfang = Konfektionsgröße. Da jede von uns verschieden ist, natürlich reiner Glücksfall wenn das Kleidungsstück dann perfekt passt. Das war mir zwar schon lange klar, nur das Umsetzen in einer Anleitung fiel mir dann doch schwer. Was rechnet man nun wie um? Und wie strickt man das dann?


So gewappnet maßen wir uns in Teams gegenseitig aus, ganz auf Genauigkeit bedacht. Wir ermittelten Maße von denen ich noch nie gehört hatte. Dabei u.a. die Passenhöhe, ein extrem wichtiges Maß wenn die Jacke nicht ungewollt auf Wanderschaft gehen soll. Bisher hatte ich auch nicht gewusst das man die Schulterbreite von Schlüsselbeinende zu Schlüsselbeinende misst usw...






Start Ärmel von oben

Ein kleines innerliches HURRA kam noch hinzu, eigentlich bin ich hauptsächlich 3 Konfektionsgrößen kleiner als gedacht! Ich war bisher noch nie auf die Idee gekommen das ganze System Konfektion in Frage zu stellen, ich fand mich selbst bisher immer als falsch. Ach Du liebe Einfalt! Klatsche mir gerade mit der Hand an die Stirn.



Danach startete der Technik-Kurs "Ärmel von oben einstricken" für einen Teil von uns, alle anderen hatten Freizeit. Die Technik verstand ich problemlos und war begeistert vom Ergebnis - ich werde mich nie wieder beim Ärmel stricken ärgern müssen.







Ärmel von oben - es wird!
Den restlichen Tag hatte ich nun quasi frei - mein nächster Technik-Kurs fand erst am kommenden Tag statt. Am Nachmittag und am Abend gab es Fragerunden mit Mona, in denen wir ausführlich alle neu gewonnenen Erkenntnisse mit ihr durcharbeiten konnten. So ganz nebenher habe ich noch ein ganz lang gelagertes Strickprojekt beenden können, da man im Unterricht stricken durfte - es war ausdrücklich gewünscht.

Großzügiger Weise hatte Mona uns zwei ihrer Designs geschenkt, jede konnte frei aus ihren Ravelry Anleitungen (Klick für den Link zu den Designs) auswählen. Ich habe mich für Tiristeach und Winter Song entschieden. Das Schöne war ja, man konnte die Stücke direkt vor Ort ansehen. Mona erklärte die technischen Details, was sehr hilft, wenn man eine neue Anleitung vor sich hat. Dabei gab sie Hinweise wie man das Stück für sich persönlich anpassen kann und hatte gleich ein paar Ideen parat wie es noch schöner an der Person selbst aussehen könnte. Sie sprühte regelrecht vor Kreativität, man konnte spüren das sie in ihrem Element war.



Spaß im Kurs, gespickt mit vielen wertvollen Tipps von Mona 

Eine Biese ist entstanden.

Ganz ehrlich: Monas Anleitungen haben mich anfangs nicht so vom Hocker gerissen als ich sie das erste Mal bei Ravelry sah.

Hauptgrund war, das Mona so eine zierliche Person ist - von meiner Statur weit entfernt. Ich hatte nicht gedacht, das mir ihre Kleidungsstücke stehen würden, schliesslich sind sie ja für die kleinen Leute...naja... falsch gedacht! Ich schäme mich fast ein wenig über meine Einfalt.

Ganz sicher hat das auch etwas mit der eigenen Wahrnehmung zu tun. Natürlich rede ich hier nicht von "Wurst in Pelle" Kleidung, sondern von mir geschickt angepasster Kleidung. Eigentlich ein Wahnsinn Kleidung nach Konfektionsgrößen zu kaufen...

Manchmal sieht man auf den ersten Blick gar nicht, wie sie es schafft das sich eine Kante im Leinenstich nicht wellt, der Reißverschluss so perfekt sitzt oder wie Biesen so schön aussehen können. Tricks und Tipps zu Hauf!


Natürlich lebt so ein Kurs von den Teilnehmern und ihrem Input. Wir harmonierten herrlich, trotz unserer Unterschiedlichkeit. Es wurde nie langweilig, eine zunächst unspektakuläre Frage entpuppte sich zu einem AHA Moment, z.B. die Frage zu Taillenabnahmen. Also an dieser Stelle ein großes Dankeschön alle Mitstreiterinnen, das war echt schön mit Euch! Das sollten wir wiederholen!

Unsere prima Truppe, eine netter als die andere.







Auch wenn ich die gute, bodenständige Küche in Hohebuch schon kenne, diesmal war es wieder echt lecker! Es gab sogar ein Kochbuch mit den Klassikern aus Hohebuch - die Seelen, das Müsli, der Brotaufstrich, die Quiche...das musste ich einfach mit heim nehmen. Sonntags gab es wieder selbstgemachtes Eis mit Roter Grütze...hach...










Am Sonntag hatte ich nun noch den Technik-Kurs "Anfänge und Abschlüsse", bei dem ich mich gleich an das Produzieren von den mir neuen Biesen machte. Eigentlich einfach und verzieht sich auch nicht, wenn man ein paar Tricks beachtet. Schön ist, wenn man die Wirkung gleich an fertigen Stücken sieht - Mona hatte reichlich Beispiele dabei. Auch für Tunnelzüge, Leinenwebstich-Kanten (horizontal und vertikal),.... Ein prima Kurs, der viel zu schnell endete - ein Fehler der sich übrigens konsequent durch das gesamte Wochenende zog.

Zum Abschluss hat uns Mona ihre neue Sommerkollektion Santorini gezeigt, ganz zarte Teile aus Leinengarnen. Wirklich hübsch und ganz bestimmt auch etwas für mich. Das traue ich mich jetzt einfach mal und warte auf die Veröffentlichung.






Tiristeach in Arbeit

Als dann alle Koffer gepackt, das letzte Mittagessen gegessen und Abschiedsbilder geschossen waren ging es heimwärts. Ich hatte das große Glück das mich eine Freundin (Danke Katja!) mitnahm. Wir fuhren einen malerischen Weg durch Wälder und Berge zurück, ganz entspannt im Sinne des hinter uns liegenden Wochenendes. Tiefen-entspannt und voller neuer Energie kam ich zu Hause an.

Auf jeden Fall werde ich nun Anleitungen mit neuen Augen sehen, alle Schnitte auf Herz & Nieren prüfen, mich an zierlichere Projekte wagen. Schließlich bin ich um 3 Größen geschrumpft - ganz ohne Diät und das auch noch direkt nach den Feiertagen...



...und Cordula hat es möglich gemacht. Sie hat so eine liebe Art, bei der man sich sofort gut aufgehoben fühlt, eine geborene Gastgeberin! Da ich selbst vom Fach (Hotelfach) bin maße ich mir dieses Urteil einfach einmal an. Eine gute Organisation bemerkt man als Gast nicht, höchstens eben daran das alles da ist wo es sein sollte.  Sie hat so eine Art Fragen zu stellen bei der sehr interessante Unterhaltungen zu Stande kommen, ich hätte noch ewig mit ihr erzählen können. Das war nicht mein letzter Kurs bei Hand Herz Seele!

In meinem Podcast NettisNadelkunst Januar 2018 berichte ich nochmals ausführlich über den Kurs mit Mona in Hohebuch. Sabine (fritzi01) und Meike (gnomenhexe) berichten in ihren eigenen Blogs über dieses schöne lange Wochenende; mit einem Klick auf die Namen gelangt ihr dorthin. Chanti-Manou wollte auch etwas zum Thema berichten, konnte es noch nicht finden - verlinke es sobald ich es habe.

Alles Liebe,
Netti

PS: Leider war ich ohne Fotoapparat unterwegs, die Bilder stammen von meinem Mobiltelefon und wurden z.T. von den Kursleitern zur Verfügung gestellt. 

Aventine

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Aventine von Designerin Carol Feller ist eine gelungene Kombination zwischen Kuscheltuch, Poncho und Loop (Cowl). Das vielseitige Teil hat Knöpfe, die vielen Kombinationen möglich machen. Wenn alle 6 Knöpfe geschlossen werden sieht es aus wie ein Cape. Je nach Lust und Laune kann man nun zwischen Tuch, Loop oder Cape wählen. 
 
Licht im Winter...aber die Cape-Form erkennt man gut.
 
Das Stricken selbst war recht einfach, die Konstruktion ist sehr clever. Beim Knopfkauf hatte ich Glück - sie gab es im gleichen Geschäft in der identischen Farbe. Aventine kann man bei Ravelry oder auch Heftform in Strickgeschäften erwerben, das Heft heißt "Dovestone Hills". Es enthält insgesamt sieben Anleitungen, alle für das schöne Garn von Baa Ram Ewe entworfen. 
 
Die Farbe "Rhubarb", also Rhabarber ist in meinen Augen eher eine Mischung aus Burgunder-Rot und Pink. Im Bild ganz oben sieht man die Pink-Töne recht gut. Sie leuchtet einem von Weitem entgegen und schimmern immer ein wenig anders. Ganz toll!  
 
 
 
Das Garn Dovestone DK von Baa Ram Ewe (Farbe Rhubarb) ist ein wahrer Traum! Leicht zu stricken, voluminös, sehr warm und weich. Eine Mischung britischer Garne: Blue Faced Leicester, Masham und Wensleydale. Nichts für Fans von Merino-Superwash-Garnen mit empfindlicher Haut.
 
Dieses Garn hat Griff, bitzelt ein wenig direkt auf der Haut. Da Aventine aber über Jacken und Pullovern getragen wird spielt das keine große Rolle für mich. "Bitzeln" und "weich" stellen für mich keinen Gegensatz dar. Man kann sich richtig gut in das Teil einkuscheln, sollte aber nicht "Microfaser-Feeling" erwarten.  

Dovestone fusselt etwas beim Stricken, soll heißen man findet immer wieder kleinere braune Häärchen dort wo man gestrickt hat. Fast so als hätte man eine Katze. Ist aber nicht weiter schlimm, es sind nicht viele. Je größer das Teil wurde, desto wärmer wurde es auf meinen Knien. Im Winter ganz toll, aber im Hochsommer musste ich aufgeben eindeutig zu warm. Das erklärt die lange Strickzeit, falls ihr mein Projekt bei Ravelry besucht.
 
 
 
 
 
Jetzt hoffe ich egoistisch auf ein paar frostige Tage, damit das gute Stück ausgeführt werden kann. Schönen Winter noch! 
 
Alles Liebe, Eure Netti
 


Alles wird neu:

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ICH STELLE MEINEN BLOG GERADE UM.
DEMNÄCHST ERSCHEINT HIER EIN MODERNERER; AKTUELLER BLOG.
EINIGE SEITEN SIND BEREITS FERTIG.
VIELEN LIEBEN DANK FÜR EURE GEDULD:
NETTI

Von Frühling und Engeln begrüßt - Klöppeln in Wernau

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Haupteingang des Tagungshauses


Schon wieder! Könnte man sagen, denn das ist nicht mein erster Besuch im Tagungszentrum Wernau. Hier bin ich ein- bis zweimal im Jahr zu einem längeren Klöppelkurs zu Besuch. Wir starteten am Donnerstag -Nachmittag und blieben bis Sonntag - Mittag. Inzwischen haben im Haus einige Umbauten stattgefunden, das Haus sieht jetzt im Inneren viel moderner und frischer aus.




Mein Lieblingsbaum auf dem Gelände


Noch sieht es nach Winter aus, sogar der Himmel war grau, aber beim Näherkommen zog der Frühling ein. Leider kann ich das Vogelzwitschern nicht auf den Bildern einfangen. Wenn man genau hinsah konnte man doch überall die Zeichen sehen. Der Frühling kommt! Ganz sicher!


Kleine Schätze auf der Wiese

Blumen am Eingang




















Engel zur Begrüßung im Empfangsbereich





Erst einmal ankommen und aufbauen, ganz gemütlich. 
So startet eigentlich jeder Kurs von Margret Hund. Ganz in Ruhe, ohne Hektik. Schön wenn die Hektik hier keinen Platz hat, beim Klöppeln sowieso nicht. Vielleicht ist es deshalb noch immer als "old school" angesehen. Auf den ersten Blick keine Technologie, nur Hölzchen, Fädchen und viel Hirn. 











Aufbauphase

In Wernau werden wir bestens versorgt. Wer möchte kann hier komfortabel übernachten, reichlich essen und trinken. Die Kaffeemaschine steht direkt vor dem Kursraum und wurde sehr gerne genutzt.


Die wichtigste Maschine des Kurses. 

Dieses Mal hatte ich ein altes Projekt dabei, an dem ich weiterkommen wollte. In Gesellschaft klöppelt es sich nun mal am besten dachte ich mir. 

Trotzdem habe ich mir viele Anregungen holen können, z.B. wie man viele Klöppel auf einer kleineren Rolle besser unterbringt. Dankeschön, liebe Marion! So eine Stunde lang habe ich Klöppel sortiert, damit sie zukünftig besser transportabel sind. 

Vorher - Klöppel sind gesichert, aber nicht unbedingt sicher zu transportieren.





















 
Rechts im Bild sieht man die Anfänge
des Sortierens.


Ich habe sie motivweise geschichtet, dabei die einzelnen Gruppen mit Knopflochgummi gesichert und die Schichten mit Taschentüchern geteilt. Dabei habe ich sie seitlich auf der Rolle mit Nadeln befestigt, so das die Mitte zum Arbeiten frei bleibt.
Jetzt ist meine Rolle zwar ca. 30cm breiter, aber nichts klappert mehr herum. Die Klöppel haben es nun schwerer einfach so abzuwickeln und herumzurollen.

Das Thema wurde nun so wichtig, weil ich demnächst das Muster mit allen über 80 Paaren klöppeln muss. Wir haben zwar mit einzelnen Abschnitten begonnen, die man zusammenhäkelt, aber sobald ich einmal um die Rolle herum bin habe ich alle Paare nebeneinander. Es wäre mit einer großen Rolle einfacher, aber die hatte ich damals noch nicht.





Hier mein Schal von der anderen Seite.
Natürlich haben wir auch reichlich geklöppelt, erzählt, Musterbücher gewälzt, Garn gefühlt und es uns gut gehen lassen. Margret hatte wieder reichlich Materialien dabei. Ein Glücksfall war das sie gerade eine neue Lieferung Bücher erhalten hatte. Jede von uns fand etwas Schönes, was in Zukunft auf das Kissen kommen wird. Was mich immer wieder beeindruckt ist die Vielfalt die das Klöppeln bietet. Ich klöpple noch recht einfach in Torchon Technik. Es gibt aber viele weitere Techniken, die ich ehrlich gesagt noch nicht überblicke und wahrscheinlich auch nie werde. Margret beherrscht sie alle und konnte auch den Könnern im Kurs jederzeit weiterhelfen. Ob Rolle oder Flachkissen, Rosalie, Binche oder Flandrisch...Margret konnte sofort weiterhelfen, sie ist ganz offiziell Kursleiterin des Deutsches Klöppelverbandes.

Den Schal rechts klöpple ich schon seit Langem, das wird auch noch längere Zeit so weiter gehen. Er wird nach einem Entwurf der Designerin Christine Mirecki "Schal in Pink" gearbeitet. Es ist einfacher Leinenschlag. Für Könner sehr langweilig, weil immer das Gleiche. Ich bin einfach glücklich, das ich selbstständig an dem Teil arbeiten kann. 

Fahrrad fahrende Schweinchen wollte ich schon immer mal ;-)
Zur Belohnung all der Sortiererei gab es eine Klöppeltasche, die extra für Klöppelrollen gedacht ist. Sie hat neben einem starken Reißverschluss viele Taschen in denen man noch Material unterbringen kann. Trotz weit abstehender Klöppel passt alles perfekt hinein. Sehr praktisch für Kurse: Zum Arbeiten stellt man die Tasche auf den Klöppelständer, öffnet den Reißverschluss und kann sofort loslegen, ohne die Tasche entfernen zu müssen.

Ach ja, und die Klöppel....Margret brachte mich auf die Idee (um Platz auf der Rolle zu sparen) Cantu Klöppel zu verwenden, diese sind zwar etwas leichter als Hülsenklöppel, nehmen aber viel weniger Platz weg. Beim Klöppeln klingen sie sehr schön, was meinem Mann sehr gut gefällt. Dieses Mal hatte sie von Hand gedrechselte Cantu Klöppel dabei. Sie sind dunkler und gemasert im Vergleich zu den Standard Klöppeln, dadurch wunderbar als Laufpaar-Kennzeichnung in meinem Leinenschlag-Projekt geeignet.


Von Hand gedrechselte Cantu Klöppel


Die Atmosphäre im Kurs war die ganz Zeit über heiter und ruhig, teilweise konnte man die berühmte Stecknadel fallen hören. Trotzdem wurde viel gelacht und erzählt. Die Mischung hat einfach gestimmt. Alle hatten wunderschöne Projekte dabei. Hier seht ihr gerade die Arbeit von Petra, die konzentriert einhäkelt.  




Diesen Stern möchte ich auch noch als größere Decke arbeiten. Garn und Brief (Anleitung) gab es natürlich direkt im Kurs. Denn ohne Beratung möchte ich so ein Projekt dann doch nicht in Angriff nehmen, z.B. sollte die Stärke des Garnes zur Größe des Briefes passen usw. 


Margrets Garne 

Es klang ja bereits an, Material war mehr als reichlich vorhanden um jegliches Projekt starten zu können. Von Seide, über Baumwolle, Leinen aber auch Glitzer und Pailletten, sogar handgefärbte Seide und Leinen waren zu finden. Habe leider vergessen die Bücherkiste zu fotografieren. 

Apropos Bücher, in Wernau gibt es einen ganz tollen Buchladen, über den wir jedes Mal "herfallen". Sie schaffen es dort immer etwas besonderes im Laden zu haben, können zu jedem Buch etwas sagen und beraten ganz toll. Das Angebot geht aber weit über Bücher hinaus, mit Leckereien aus dem Fairen Handel, Kunstkarten und Artikeln für Kirchgänger (Rosenkränze, Kreuze, Kerzen). Besonders schön finde ich die die kreative Abteilung, die zwar wenige aber nicht so häufig zu findende Bücher führt. Bestellungen sind innerhalb eines Tages dort, sehr attraktiv, wenn man 4 Tage vor Ort ist. 



Falls jetzt jemand Lust bekommen hat es einmal mit dem Klöppeln zu versuchen, könnt Ihr gerne an Netti@Nettisnadelkunst schreiben, ich leite es an die Kursleiterin Margret Hund weiter. 










Fröhliche und segensreiche Ostern

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Herzliche Grüße an Euch alle, allerschönstes Osterwetter, ein paar wundervolle Stunden, 
vielleicht mit Handarbeiten aber vor allem mit guten Begegnungen wünscht Euch Eure Netti!

Das eigene Wolllager

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Achtung - man könnte meinen Artikel als Werbung auffassen. 
Alle gezeigten Bilder sind mein Eigentum, alle Materialien sind selbst erworben. Niemand hat mich beauftragt diesen Artikel zu schreiben. 
Fasergroßprojekte nehmen viel Platz ein.

Lese gerade das neue Buch von Clara Parkes "A stash of one's own" und es begeistert mich in einer Art und Weise, das ich es nicht lassen kann einen Blogbeitrag zu schreiben:

In Claras Buch schildern bekannte Persönlichkeiten der internationalen Handarbeitszene ihren Umgang mit ihrem Wollvorräten und wie es dazu kam. Dabei entwickeln sich ganze Lebensgeschichten, jede Geschichte ist einzigartig und vielschichtig, manche lustig, manche traurig, manche sachlich und alle sehr interessant.


Bunte Vielfalt.

Hatte Tränen in den Augen als ich Amy Herzogs und Franklin Habits Geschichten las und bei Clara Parkes und Stephanie Pearl-McPhee heftig gelacht. Die tollste Geschichte las ich bei Jilian Moreno - wir müssen Schwestern sein. Ihre Geschichte deckt sich in so vielen Punkten mit der meinen das ich abwechselnd nicken, lachen oder weinen musste. Unglaublich!

Schön wars, mal etwas über konventionelle Schönheit zu lesen, auch hier mir schier aus dem Herzen geschrieben von Lilith Green. Ich hoffe man übersetzt das Buch ins Deutsche!
Bin begeistert und erleichtert - ich bin ganz normal!
Eine ganz normale Frau die einen Stash hat.

Stash (engl.) =  Bunkern, verstecken, beiseite schaffen, Vorrat

Nicht gerade schmeichelhafte Begriffe für ein im Stillen gepflegtes Hobby. Hobby!? Halloooo??? Wolle jeglicher Art zu lagern ein Hobby? Oder gar eine Kunst?! Jetzt hat sie den Oberknall! Oder?! Tja meine Lieben, schauen wir der Wahrheit ins Auge:
Ich habe Wollvorräte, viele Wollvorräte - eventuell mehr als ich je im Leben verarbeiten kann. Macht mir das etwas aus? Manchmal, aber es ist Teil meines Lebens. Wäre da nicht die Begrenztheit unserer Mietwohnung wäre es sicher mehr, was ich wundervoll fände. Stellt Euch mal eine Garn-/Faserbibliothek vor... Ja ich spinne! Ihr wisst das schon längst.


Reine Seide handgefärbt.

Zum Spinnen benötigt man Fasern, die benötigen Platz, viel Platz, sie sind ja noch nicht zu kompaktem Garn versponnen. Vliese, Batts, Rolags, Kammzüge, Sheets, Caps, ... Farben, Strukturen, fühlen, riechen (jawohl), erinnern und schwelgen das ist die eine Seite, erforschen, testen, neugierig sein die andere. All das bietet mir mein Stash. Ich werde niemals alles verspinnen und es stört mich nicht im Geringsten. Es ist Motor für meine Kreativität, ein sicherer Hafen, "My happy place". Also warum nicht?

Als Gestalterin geht es mir nicht in erster Linie darum etwas zu Ende zu führen, sondern zu lernen, zu spüren, zu erfahren, zu planen, zu genießen und zu formen. Aber nicht immer bis zum (bitteren) Ende, sondern so lange wie der kreative Prozess eben dauert.

Manchmal Tage, manchmal Monate, manchmal  Jahre. Es gibt Momente, da bin ich regelrecht unglücklich das das Projekt beendet ist. Manchmal wird Eines auch nie fertig und muss mich verlassen, aber das ist die Ausnahme und schon eine andere Geschichte. Selbstverständlich fertige ich auch Projekte mit vorgegebenen Mustern, Ravelry ist eine große Verführerin. Am kostbarsten sind mir aber die die ich selbst von "Null" an gefertigt habe.


Die Farbtiefe dieses Garns hat mich so begeistert das es mit heim musste.

Als Handspinnerin fertiges Garn kaufen? Aber natürlich! Es gibt so viele schöne, inspirierende Handwerker und Künstler in der Welt, warum sollte ich ignorieren was sie Schönes schaffen? Warum sollte ich ein funktionales Industriegarn ignorieren, wenn es genau in diesem Augenblick für eine Projektidee oder einfach ein gutes Gefühl (z.B. ein Andenken) sorgt? Es gibt einen ganzen Handelszweig der sich nur mit Andenken beschäftigt, warum also nicht ein nützliches Andenken haben? Allerdings kaufe ich konventionelles Industriegarn immer seltener für meinen Stash, es ist ja ständig verfügbar.


Strukturen wie es sie nur bei handgesponnenem Garn gibt, lebendig und einzigartig.

Die meisten Garne/Fasern kaufe ich nicht mit einem konkreten Projekt im Hinterkopf, sondern weil sie mich inspirieren, weil sie eine Seite in mir zum klingen bringen, mich an schöne Erlebnisse erinnern, eine tolle Struktur haben. Sagt mal einem Künstler, er solle nur noch eine Farbe oder einen Pinsel verwenden und er solle doch bitteschön planen wie viele Millliter Farbe es dann genau für dieses eine Projekt werden. Protest wäre Euch sicher - Na klar!


Dieses Industriegarn kam mit heim weil es ganz toll gezwirnt ist, einen wunderschönen Glanz hat und zugleich superweich ist. Färben wäre auch möglich...

Manchmal stellt sich ein schlechtes Gewissen ein, über die Jahre hat sich einiges angesammelt und nimmt Platz ein. Platz der eigentlich Lebensraum für meinen Mann und mich darstellt. Der liebste aller Ehemänner hat aber beschlossen ich solle glücklich sein (Juhu). Trotzdem nehme ich mir einmal im Jahr Zeit und schaue meinen Stash an. Garne/Fasern die ich noch immer innig liebe bleiben, alles andere geht. War dieses Jahr nicht viel ehrlich gesagt. Manche Fasern die zu lange gelagert wurden wandern über den Kardierer und werden wieder schön - andere Kissenfüllungen oder Füllungen für Stofftiere.

Ich bin Netti, ich arbeite mit Fasern, mit Garnen, mit Strukturen, mit Farben und Fingerspitzengefühl,
ich habe einen Stash - liebe und werde geliebt- ich bin glücklich!

PS: Die Rechtsschreibhilfe ist auch manchmal süß - Statt Kardierer schlägt sie Märtyrer vor. Na dann...



Das Halstüchlein

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S'Halzdiachle ist Schwäbisch und bedeutet 'Das Halstüchlein'. Ein kleines Etwas, das sich auf viele Arten tragen lässt. Schnell gestrickt aus 100 - 230m Garn, je nach Stärke des gewählten Materials. Das perfekte Geschenk, denn Feiertage und Geburtstage kommen immer ganz unverhofft! Da spreche ich aus einem reichen Erfahrungsschatz. 



Die Idee für die Anleitung hatte ich bereits vor einigen Jahren, als wir in unser neues Büro mit einer stark eingestellten, nagelneuen Klimaanlage umzogen. Es sollte schnell fertig werden und warm halten, möglichst aus handgesponnenem Garn sein und natürlich toll aussehen. Gleichzeitig ereilte mich zu der Zeit ein wahrer Knopf-Fimmel, überall fand ich tolle Knöpfe. So musste das Teil natürlich auch Knöpfe bekommen.



Diagonal gestrickt fand ich es zu kompliziert Euch nun zu beschreiben wo denn nun eigentlich die Knopflöcher hingehören und fand schnell heraus, das es gar keine Löcher benötigt. Locker gestrickt passten die Knöpfe auch so durch die Maschen. Zudem kann man nun einen ganz engen Halswärmer tragen oder einen weiten Halsschmeichler je nach Lust und Laune.



Überrascht hat mich die Struktur, einfach zu stricken, aber nicht langweilig und so elastisch. Wer bis 7 zählen kann ist dabei. Nun nur noch ein paar tolle Knöpfe, gerne auch ganz viele oder nur einen. Das Muster und die einfache Form sollen Eure Fantasie anregen, mit Garn und Farben spielen macht doch so viel Spaß!

Je nachdem welches Material ihr verwendet kann das Teil verrückt, schlicht, knallig oder elegant aussehen. Aufgepeppt mit einer Brosche sogar operntauglich. Besonders schön wird es wenn ihr Effektgarne und/oder handgesponnene Garne nehmt.



SCHWIERIGKEITSGRAD  Anfängertauglich
KENNTNISSE                     Rechte und linke Maschen stricken; Zusammenstricken von 2 Maschen
MASSE                                Variabel, mein Beispiel hat 65cm x 10cm leicht gedehnt
MATERIAL                          100 - 200m mitteldickes Garn, Nadeln 4 - 5 mm, passend zum Garn, Knöpfe 
MASCHENPROBE              nicht entscheidend, bitte nicht zu fest stricken



                                                                                                                                                                                                       

Smarte Naturkosmetik & ein toller Abend

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Im letzten Klöppelkurs fand ich beim Buchdienst Wernau die Buchreihe von smarticular, u.a. mit dem Buch "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie". Gleich beim Durchblättern im Laden sah ich ein paar wunderbare Ideen, die ich sogleich umsetzen wollte. Nach dem Kurs schlug der Alltag wieder zu und das Buch blieb erst einmal unberührt liegen. 


Zufällig las ich wenig später ein Plakat im Leseladen Kirchheim, das einen Workshop genau zu diesem Buch ankündigte und hurra - es gab noch Karten. 
Am 24. Mai 2019 war es dann soweit. Überaus herzlich begrüßte uns Karen, die Inhaberin des Leseladens zusammen mit Dany und weiteren Teilnehmern des Kurses. Besonders nett war es ein bekanntes Gesicht wiederzusehen, Kerstin, schön das Du dabei warst! Ein liebevoll gedeckter Tisch und jede Menge spannendes Material, fast einem Labor gleich waren für uns aufgebaut worden. 



Kursleiterin Dany ließ uns erst an ätherischen Ölen schnuppern und raten um welchen Duft es sich handelt. Das war ganz schön schwer, ich habe nicht mal Lavendel erkannt, denn in stark konzentrierter Form wirken die Öle ganz anders. Immerhin die Rose konnte ich erschnuppern. Sie erklärte dabei schon eine Menge zu ätherischen Ölen, zu Ölauszügen und zu Parfümölen. 


Es wird geschnuppert.


Danach legten wir alle mit Hand an, es sollte als erstes ein Duschgel angesetzt werden, dessen Zutaten quellen müssen. Erstaunlich wie wenige Zutaten nötig waren und wie schnell die Verarbeitung ging. 

Dann wurde es noch spannender, denn wir sollten Lippen-Pflegestifte herstellen. Es war auch genauso einfach wie zuvor, jeder durfte sich seinen Lieblingsduft zusammenstellen. Ziemlich schnell härteten die Stifte aus, dufteten herrlich! 

Lippenpflege - Galerie; gerade wird eingefüllt

Jetzt gab es eine Pause mit Erfrischungen und Snacks - alles selbstgemacht von unseren Gastgebern. Sogar das Knäckebrot...toll! Die Salate und Dips waren ein Gedicht!




Gut gestärkt zeigte uns Dany nun die Produktion von Badepralinen, mit Rosenblüten, Ringelblumenblüten, Kakaobutter, ... diese gingen dann in den Kühlschrank zum Aushärten.

Ein Waschpulver entsteht.




In der Zwischenzeit stellte Dany mit unserer Hilfe ein Waschmittelpulver her, erstaunlich wie einfach das ging. 

OK , mal abgesehen von der mühsamen Zerkleinerung der Kernseife. Einfach alle Zutaten gründlich vermischen - fertig. 

Jeder erhielt ein Schraubglas voll zum Testen für daheim. 










Zum Schluss bedufteten wir noch unser inzwischen fertig gestelltes Duschgel, jede(r) nach eigenen Vorlieben. Dann war der wunderschöne, inspirierende Abend in netter Gesellschaft leider schon vorbei. 



Badepralinen, Duschgel, Lippenpflege und Waschmittel
Lillet Berry 

Das schöne Heft mit den Etiketten durften wir alle mit heim nehmen. 


So gerne habe ich noch nie geputzt!

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Spannend!
Hier ist die Hausmittel-Eigenproduktion nun im vollen Gange. Jetzt wird gerührt, beduftet und ausprobiert. Hätte ich nur früher gewusst was das für einen Spaß macht! Rezepte klangen irgenwie nach Labor oder die Zutaten nicht so nachhaltig wie gehofft (Palmöl) oder, oder, oder...jetzt gibt es keine Ausrede mehr.

Das neue Waschmittel aus dem Kurs musste als erstes "dran glauben" und wurde für die Buntwäsche eingesetzt. Top! Es duftet überall nach Lavendel. Leider nicht lange, aber das macht nix. Die Wäsche ist tipp topp sauber. Ermutigt vom Ergebnis habe ich den Putzmittelschrank einmal gründlich überprüft und tatsächlich 3 (!) Badreiniger gefunden. Alle 3 fast leer, immerhin konnten diese nun verwendet und gleich als leere Sprühflaschen für die neuen, ökölogisch verträglichen Mittel genutzt werden. 

Also nun klar war was fehlte, habe ich entsprechende Rezepte im Buch "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie"herausgesucht. Einkaufsliste und los ging's. Kernseife war fast überall ausverkauft... echt?! Im letzten Geschäft fand ich dann noch ein Päckle. Produktion gerettet!  Nur um dann daheim festzustellen, das ich Soda vergessen hatte. Ach! 

Egal, Spülmittel, Blattlaus-Mittel, Essig-Reiniger und Allzweck-Reiniger benötigen kein Soda. Sondern vor allem Kernseife, also fleissig raspeln:

Die Raspel sehen fast aus wie Parmesan.
Am besten finde ich, das man weiss was drin ist und das man beduften kann wie man mag. Mein Spüli duftet nun nach Erdbeeren. Den Parfüm-Duft hatte ich noch übrig und der muss mal verbraucht werden. Riecht richtig lecker beim Abwasch. Die Abwaschleistung würde ich als noch gut bezeichnen, die ganz hohe Fettlösekraft hat das Mittel nicht. Für Kaffeetassen, Frühstücksbrettchen und Besteck gut zu gebrauchen, nach einer weiteren Pfanne (Rührei) war allerdings Schluss.  Ich dosiere aber auch nie hoch.

Vorbereitung ist alles.

Das ist keine Milch, hier köchelt Kernseife.
Spannender war die Produktion von Allzweck-Reiniger, die ich in der falschen Reihenfolge gemacht habe. Das Ergebnis sieht ganz gut aus, also lasse ich es erstmal so. Hier habe ich mit Lavendel beduftet.

Das Mittel ist eingefüllt und muss nun auskühlen.


Zusätzlich wollte ich noch ein Blattlaus-Mittel herstellen, leider sind meine Fensterblumen befallen. Ich kenne schon die Verwendung von Spüli oder Schmierseife, im Buch fand sich ein Rezept mit Kernseife. Also mal testen wie es wirkt. Die Wirkung ist gut, fast alle Läuse sind weg. Morgen sprühe ich noch einmal, nur um sicher zu gehen.

Der Essigreiniger war am einfachsten herzustellen, mein Bad hatte es bitter nötig, deshalb ist er schon wieder alle. Ich hatte nicht viel hergestellt, es war nur ein Test ob er den Kalk in der Dusche mit der Verdünnung (1:3) schafft. 

Jetzt sind alle 3 Sprühflaschen (ehemals Badreiniger) in neuer Funktion - und ich happy mit dem Ergebnis. 

In Planung sind nun selbstgemachte Salben und Cremes - mit Hilfe des Haut & Haar Buches aus der gleichen Buchreihe beim Smarticular Verlag


Neue Anfänge

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Ein schöner Anblick, oder?! Beinahe hätte ich das Bild als Leitbild für Webseite, Shop und Visitenkarten ausgewählt. Schwierig, welches Bild drückt am besten aus, was ich tue und wer ich bin? Ok, verkomplizieren wir die Sache nicht. Habe mich nun für die Garnrollen entschieden - sie stammen aus einem Langzeit-Fleiß-Projekt mit 1kg selbstgefärbten Fasern. 

Neue Anfänge habe ich gerade als Überschrift gewählt, hätte auch schreiben können: "Mut wiedergefunden." oder auch "Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben etwas Spiel." Das stand neulich in einem Kalender. Ich fand es mehr als passend für meine Situation und meinen Traum. Ich weiss, das man seinen Traum einfach beginnen muss und nicht nur im Kopf alles bedenken, sondern tatsächlich vor die Türe treten und die Ärmel hochkrempeln. Also los - Augen zu und durch. 

Mir macht das Arbeiten mit Fasern soviel Freude das ich manchmal alles hinwerfen und nur noch das tun möchte, künstlerisch, schöpferisch, mit meinen eigenen Händen, Herz und Hirn. 

I would spread the cloths under your feet: But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet; Tread softly because you tread on my dreams. W.B. Yeates

Dieses Zitat fand ich einst beim Wandern in der Nähe von Dublin, ich erinnere mich nicht mehr genau an die Umstände, aber ich weiß noch das ich mich dort hingesetzt und über dieses Zitat lange nachgedacht habe. Das ist mehr als 20 Jahre her. Nun wird es echt mal Zeit aus den romantischen Träumereien herauszutreten.

Es hier zu schreiben fällt mir schwer, denn dann ist es echt - was wenn ich es nicht durchhalte, was wenn ich nicht gut genug bin, was wenn mich niemand will, was wenn... mir fallen noch 1.000 Dinge ein die sein könnten. Also schreibe ich mir hier Mut zu. Wie eine Schnecke habe ich immer wieder die Fühler ausgestreckt und schnell wieder eingezogen wenn ich unsicher wurde. Das hört jetzt auf - bald werde ich 50, also erwachsen, da geht sowas nicht mehr. 

Eigentlich ist es ganz einfach, ich bin Faserkünstlerin - Fibre Artist. Die Werke meines Schaffens sind in erster Linie für meine Lieben und mich, aber es entstehen mehr Werke als ich je benötigen werde. Also biete ich Sie Euch in meinem Etsy - Lädele zum Kauf an.  Eines Tages entsteht daraus vielleicht mehr, das ist der eigentliche Traum. Aber um im Pathos zu bleiben: 'Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.' Ich hoffe Ihr begleitet mich weiter so liebevoll und Mut machend. ...und Dankeschön für den einen oder anderen Schubs!

Herzlichst Eure Netti




Küchenansichten

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"Glücklich"
Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern - naja eher Youtube, genauer: der aktuelle NettisNadelkunst Podcast berichtet darüber. Hier der Link für Euch (klick). NettisNadelkunst färbt Fasern für Euch. Alle Zuschauer dürfen sich darüber hinaus über einen kleinen Rabatt freuen.

Ich möchte Euch in meinem Lädle (Klick) Fasern jenseits von Merino Superwash oder BFL anbieten, stets in kleinen Chargen damit sie etwas ganz besonderes für Euch sind. Genauso besonders wie die Unikate die Ihr daraus fertigen möchtet. Momentan findet Ihr dort Rambouillet; Shetland/Seide/Lyocell; Polwarth/Seide und ein paar nette Kleinigkeiten für Faserliebhabende. Habe unendlich viele Ideen, lasst Euch überraschen und verführen. 

Hier sehr Ihr die Shetland/Seide/Lyocell noch im Rohzustand. 

Habe eine Vorliebe für Werkzeuge, in meinem Beruf war 'mise en place' die Essenz eines guten Arbeitstages, das hat abgefärbt, 20 Jahre im Hotelfach prägen.


Geduld Netti, Geduld...


Hatte wirklich großen Respekt vor der schönen Qualität. Wollte sie auf keinen Fall ruinieren. Aber alles ging gut - perfekt könnte man fast sagen, sie kamen genauso aus dem Farbbad wie gehofft.


Die nassen "Katzenschwänze" hängen zum Trocknen, werden behandelt wie rohe Eier, damit auch hier die wunderbare Qualität keinen Schaden nimmt.


"Fröhlich"

Echt aufregend, wenn sie dann endlich trocken sind und ihren wahren Charakter zeigen. das ist beinahe wie ein guter Krimi. Genau das motiviert noch mehr zu lernen und zu experimentieren, neue Fasermischungen zu testen. Die ersten Färbungen entstehen aus einem Gefühl heraus - ich nehme mir eine bestimmte Stimmung vor (z.B. Fröhlich) und versuche sie in Farben auszudrücken. Als dann am Himmel Gewitterwolken aufzogen, habe ich die Farben in der Wolle umgesetzt. 

Kurz vorm Gewitter




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